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22.06.2011

ein guter zeitpunkt

die beruhigungsmittel wirken endlich. mit kurzen schritten laufe ich bis ans ende des flurs. ich gucke auf die stelle am boden, diese eine stelle. dort lag ich zusammengerollt und heulend am boden. wenn man von der person getrennt wird, die einen gerade am leben hält, was soll man dann tun? ich gehe vom schlimmsten aus: ihn nie wieder zu sehn. ich will schreien, doch ich schaffe es nicht mehr. ich bin zu müde. alles ist verschwommen. am liebsten würde ich ein messer greifen und mir die pulsadern aufschneiden. mir fällt ein, dass ich noch rasierklingen in meinem nachtschrank versteckt habe, doch bevor ich sie ergriffen habe, schlafe ich ein.

ich wache auf. meine augen sind schwer. ich kann sie kaum öffnen. direkt denke ich daran, was gestern passiert ist. ich hasse alles hier. am liebsten würde ich alles kaputtschlagen, doch ich bin zu schwach. mein kopf brummt, trotzdem schickt man mich in die schule. ich habe keine lust und würde am liebsten einfach umkippen und sterben. nach der 2. stunde gehe ich zurück zur station und er kommt mir entgegen. plötzlich habe ich wieder energie um ihm entgegen zu rennen. endlich hab ich ihn wieder. doch nur für 5 minuten.

jeden tag wird es schlimmer. montag wird es enden. er wird entlassen werden. ich werde kaputt gehn, wegrennen und mich von der brücke stürzen, unter der wir immer herfahren, wenn wir nach Re. fahren. so wird es kommen und wirklich niemand hält mich auf. die's wird der letzte eintrag auf diesem blog sein. adios

17.06.2011

tagebuchauszug

ich fühle mich scheiße, alles macht keinen sinn. bescheuerter kann man sich garnicht fühlen. gestern war ich mit meinen eltern in H. kuchen essen. natürlich machten sie sich darüber lustig, als ich erzählte, dass ein mädchen von meiner station von zuhause abgehauen ist, weil die anderen geschwister bevorzugt werden. sie meinten: dann müssen wir ja aufpassen, dass du nicht abhaust, wenn wir deinen bruder weiter bevorzugen. sie haben gelacht. jaja, lacht nur, ihr werdet ja sehen.
dann komm ich zurück auf die station und die betreuer hacken darauf rum, wie toll meine eltern doch sind. "ja die sollen dir auch mal zigaretten mitbringen!" und blah blah blah.
wofür stehe ich eigentlich noch tag für tag auf und lebe. wofür? ich habe keine antwort. letztens habe ich im radio einen satz gehört, der mich sehr beschäftigt und über den ich oft nachdenke: wer hat uns eigentlich gefragt, ob wir leben wollen? echt mal, vielleicht wollte ich ja garnicht leben? man hätte mich fragen sollen.
die welt ist so sinnlos und hat kein genaues ziel. wozu ist die welt da? damit wir sie kaputt machen und uns auch? ich muss nicht leben, ich kann der welt auch keinen sinn geben. wie unlogisch das leben ist. jeder macht sein eigenes ding und irgendwann erinnert sich niemand mehr daran, dass man gelebt hat. also. irgendwann sterbe ich sowieso, wieso nicht jetzt? jetzt, wenn ich bereit bin...

04.06.2011

therapy

ihr wollt hören, dass es mir schon viel besser geht
ihr wollt hören, dass ich entlassen werde
ihr wollt hören, wie sehr ich euch liebe

ich höre, dass es mir scheiße geht
ich höre, dass es alles keinen sinn hat
ich höre, dass mich niemand liebt

was ich hören will, weiß ich nicht. ich weiß nur, dass es alles unsinnig erscheint. ich nehme nicht ab, erreiche keine meiner ziele, die ich noch habe, weil ich in der scheiß schule da unterfordert bin und sollte direkt aufgeben. die enttäuschung war stark, der schmerz sitzt tief, die schnitte sind noch stark zu sehen. es wird mich mein ganzes leben lang begleiten, doch lange halt ich es nichtmehr aus, darum sollte man es beenden - ich sollte es tun