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31.12.2011

2012

ich mache vortschritte. ich habe endlich meine skillskette (bestimmte reihenfolge von skills) fertig. und sie ist gut. sehr gut. ich habe direkt gestern angefangen sie zu üben. erst brausetablette in den mund nehmen, geht klar und brennt nach dem erbrechen überhaupt nicht im hals. neeeeein. dann treppen rennen. ich gehe nach hinten in den hausflur. renne in die erste etage, die stationstür der essgestörtenstation ist offen. ich renne weiter. als ich oben im therapeutenflur bin drehe ich um und renne wieder runter. als ich an der es-station vorbeirenne, schauen mich alle an, als hätte ich n elefantenkostüm an und blaulicht auf dem kopf. es ist mir scheißegal. die sind eh nur neidisch, denke ich mir. ich renne weiter nach unten. und wieder hoch. jetzt habe jongliere ich auch noch und habe n tütü an, denke ich mir. mir ist es scheißegal. ich renne weiter und wieder runter. wahrscheinlich sind sie alle enttäuscht dass ich nur 2 mal hochgerannt bin. doch es ist mir scheißegal. dann laufe ich voll aus der puste den flur entlang zu meiner station und setze mich ins spielzimmer mit j. und wir spielen memory. danach geht es mir gut. 
heute habe ich die skillskette nicht nur geübt, sondern auch nutzen können. 
"hey maddie"
"hi.", was willst du denn, ich bin enttäuscht von dir, schon vergessen?
"feierst du schon?"
"nein.", klar, schon n ganzen vodka weg, so um 12 uhr mittags, was los.
"achso. sag mal bist du wieder mit s zusammen?"
alles klar. darum rufst du an. ich weiß genau was los ist. du bist bei n. er will es wissen, nicht du. 
"wieso?"
"dachte ich."
"geht dich nichts an, vielleicht, vielleicht nicht, ist doch egal oder?"
"warum so zickig?"
vielleicht weil du so ein verblödeter dickdarm bist, und zu ihm hälst, anstatt zu mir, obwohl er dich nur kaputt macht und ausnutzt, so wie jetzt gerade.
"bin ich nicht. ich mach mich nur gerade fertig"
im hintergrund höre ich jemanden lachen. alles klar, ich wusste es. mein daumen rutscht auf den roten knopf auf meinem handy.
"sorry, warte mal kurz... sei endlich ruhig man... sorry bin gerade bei nik.."
ehe er seinen namen aussprechen kann lege ich auf. meine anspannung steigt von 20 auf 90. ich erinner mich an gestern an die skillskette und mache sie direkt. es geht mir danach besser, es hilft. ich mache vortschritte.

2012 wird alles wieder gut, denke ich

fuck 2011, 2012 wird besser

25.12.2011

blogaward


von julie

1.ich habe endlich ein paramore tshirt <3
2.ich spiele jeden abend mit mia sims
3.ich vermisse meine fotowand, mit der achterbahn, auf der mein finger immer fährt, nachts, wenn ich nicht schlafen kann.
4.ich liebe meine glatze.
5.ich bin zur zeit wieder in der klinik, schon seit 5 1/2 wochen.
6.ich denke manchmal, dass ich nicht mehr alle tassen im schrank habe.
7.ich zähle oft dinge und tue dinge über die ich nicht nachdenke.

an athená und gluecks.sucherin

21.12.11

ich sitze auf meinem bett. die herzchenbettwäsche ist hier und da etwas mit blut befleckt. ich habe genau bis 11:15 zeit die verhaltensanalyse zu schreiben. eine ganze stunde. ich schreibe, was mir so durch meinen kopf ging, bevor ich mich wieder schnitt und warum ich keine skills gemacht habe.

ich habe mich am 20.10.2011 um ca 20:00 selbst verletzt. mein tag war bis dahin eigentlich nicht besonders schlecht gewesen, außer dass L. kurzfristig entlassen wurde. ich habe sogar übertrieben viel sport gemacht, was mir eigentlich immer gute laune macht. nach den 20 minuten zumba tanzen, wollte ich duschen gehen, es war schon dunkel draußen. ich ging ins badezimmer. und dann sah ich mich im badezimmerfenster. dick, hässlich, vernarbt, schwabbelig. mir kam eine träne. sie war voll mit hass, hass auf mich selbst. ich stellte mich heulend und voller hass und anspannung unter die dusche. als ich an mir herunter sah, meinen fetten bauch und diese hässlichen dicken beine sah, war es klar für mich, ich wollte nichts anderes außer noch weitere narben in meinem bein verewigen. 10 schnitte ließen mich im badezimmerfenster immer dünner wirken. ich beschloss für mich selbst mich immer nach dem essen wieder zu bestrafen. 
ich habe niemanden mit einbezogen, nur als ich mich melden musste zum verarzten hat M. es gesehen. aber da wir in der gruppe besprochen haben, dass wenn wir sowas sehen, niemanden drauf ansprechen, wird er darüber nicht reden. da vertrau ich ihm. 
ich werde mir heute einen schönen tag noch mit mia machen und nichts essen, dann muss ich mich auch nicht bestrafen.

... achja, und irgendwie merk ich langsam dass ich kein bock mehr hab auf skills und alles. ich wende eh nie welche an. vielleicht will ich garnichts ändern. ich glaube ich bin hoffnungslos. 

für diesen letzten satz bekam ich dann später im einzelgespräch noch n schönen vortrag zu hören. von wegen ich sei nicht hoffnungslos, das wäre normal und alles.
ich hätte ja kein selbstbewusstsein und glaube nicht an mich, das müssen wir erst hinbekommen, bevor ich mit den skills anfangen kann, whey. heißt ich werde die 3 monate therapie wohl machen müssen. bombe.


frohe weihnachten euch allen, <3
ich werde mich heute oder morgen nochmal melden, ansonsten bis zum nächsten wochenende.

18.12.2011

13.12.2011


ich liege auf meinem bett. es ist neun uhr morgens. ich habe keinen unterricht. ich schaue auf die wand gegenüber von meinem bett. sie ist voll mit den fotos von mia. ich hab sie sehr lieb. wir sind uns sehr ähnlich, zum glück bin ich bei ihr auf dem zimmer. irgendwie wandern meine gedanken, wie jeden morgen. erst denke ich an mia, an den 23.12., wo wir die ganze nacht durchmachen wollen und sims zocken wollen mit n bisschen mäusepisse und sekt, dann denke ich an den einen abend wo wir zu zweit am teich saßen und fotos mit ingo unserer zimmer-stofftier-maus gemacht haben, zwischendurch denke ich noch an den affen, der mit becken in die hände klatscht und dann komme ich irgendwie auf freitag. mir gehen die bilder wieder durch den kopf. ich denke daran, was ich am montag danach in der gruppe gesagt habe. ich bin stolz auf mich, weil ich mich seit freitag nicht selbstverletzt habe. dann merke ich erst, wie viel druck ich habe. ich versuche mich etwas runter zu bringen durch gummibänder und eine brausetablette, doch irgendwie wills nicht klappen, also schließe ich mich im badezimmer ein. nach 5 schnitten höre ich, wie jemand ins zimmer kommt. ich weiß, dass es Em. ist. (sie ist auch noch mit mir auf dem zimmer). sie singt ihre komischen türkischen lieder. ich schneide weiter und weiter, bis der erste tropfen auf den boden fällt. es reicht jetzt. schreie ich mich selber an. versagerin. ich binde mir ein handtuch ums bein und laufe in boxershorts aus dem zimmer über den flur zu einer betreuerin. ich bleibe genau da stehen, wo die anderen, die gerade am rauchen sind, mich sehen können. ich bin einfach zu schlau für diese welt. da mach ich es extra am bein und in der schulzeit und dann sitzen die da am rauchen... klar. ist ja auch halb 10. ich habe schmacht. meine gedanken verwirren mich selber. ich lasse mein bein ansehen, lasse es strippen und verbinden. dann laufe ich zu meinem schließfach um mir eine zigarette zu holen und höre nur Ma. sagen: sie hat sich selbstverletzt, schonwieder.

12.12.2011

patientenversammlung

wir, neun patienten, und drei betreuer sitzen im wohnzimmer. wir reden über das was freitag passiert ist. unser stationsleiter spricht an, was in den basics steht. "keiner redet über seine traumatischen erlebnisse mit anderen." er sieht mich dabei an. ich will mich verteidigen, sagen, dass ich nicht wusste zu wem ich gehen soll. er redet die ganze zeit davon dass es ja eine extremsituation war, und er nachvollziehen kann, dass es mir schlecht geht. achja? kann er das?. ich denke nicht.
das gespräch ist beendet. alle stehen auf und nur noch ich sitze im wohnzimmer mit. einem guten freund, der mir immer zur seite stand. ich lege meinen kopf in meine hände. "es kommt alles wieder hoch oder?" ich kann nurnoch nicken und breche in tränen zusammen.
ich habe seit dem auf nichts mehr lust. dann muss ich auch noch einen bogen ausfüllen. "hast du suizidgedanken?" - manchmal, aber ich werde mir nichts antun. kreuze ich an, damit ich nicht auf die geschlossene muss. "bist du oft traurig?" - ja, andauernd. "wie ist es mit deinen sexuellen gefühlen?" - ich habe keine sexuelllen gefühle mehr.
oh oh ohhhh mir gehts so gut.

achja, und anonym aus formspring. ich scheiß auf deine meinung. ich und all meine freunde wissen, was los ist, und das ist was zählt, dass ich ihnen vertraue und sie mir, dass ich SIE habe. dich brauch ich nicht. also laber nicht, schweine labern aucht nicht.

10.12.2011

ich will hier raus

jemand tippt mir auf die schulter. ich liege im bett, bin zugedröhnt von beruhigungsmitteln. "deine mutter ist am telefon, kannst du reden?" ich antworte nicht, schlafe weiter. ein paar minuten später kommt sie wieder rein und sagt mir, dass ich aufstehen soll und dass sie gleich mit mir reden will. irgendwann raffe ich mich irgendwie auf und setze mich ins bett. mir tut alles weh. ich schaue mir meine arme genauer an. da sind neue narben, die ich mir nicht selbst zugefügt habe. in den handflächen lauter kleine schnitte. es tut weh. ich gehe ins badezimmer, stelle mich unter die dusche. das wasser tropft auf mich herab, jeder tropfen tut weh, jeder kleine tropfen. ich betrachte alles genauer. die blauen flecken an den armen und beinen, die schnitte vom dornenbusch. meine narben. ich ziehe mich an und  gehe zu der betreuerin. "deine eltern kommen gleich, dann redet ihr zusammen mit dem arzt und er entscheidet dann, ob du nach hause gehen darfst." ich nicke und setze mich an den küchentisch. die beiden patienten, die noch geblieben sind, abgesehen von meiner zimmernachbarin, springen auf und rennen auf mich zu. sie umarmen mich. es tut gut, auch wenn es weh tut, sie sind da und das ist gut zu wissen. ich habe garkeinen hunger, trinke ein halbes glas milch, damit ich mir eine zigarette rauchen darf und dann sehe ich, wie die stationstür sich öffnet und meine eltern in der tür stehen. es dauert nicht lange, da fange ich an zu weinen. sie nehmen mich in den arm und am liebsten würde ich sie niewieder loslassen. wir warten auf den arzt. sie fragen mich sachen über ihn. "ich will nicht drüber reden", sage ich leise. sie nicken. dann kommt der arzt und wir gehen zusammen ins wohnzimmer. er erklärt mir, wie das gehen kann, wegen anzeige und allem und er fragt mich, ob ich ihm versprechen kann mir nichts an zu tun, wenn ich ins wochenende gehe. ich verspreche es ihm, doch hinterm rücken habe ich die finger gekreuzt. ich kann das nicht.


ich will hier raus. ich will hier raus. ich will hier raus.

krankenhaus & massenschlägerrei

der boden spiegelt die türen wieder. der gang ist extrem lang, länger als in der klinik. wahrscheinlich doppelt so lang. ich sitze mit meiner betreuerin auf den wartestühlen, sie streichelt mir den rücken. ich starre auf die untersuchungszimmer tür. ich komme mit meinen gedanken nichtmehr klar. ich denke zu viel auf einmal. habe angst, bin geschockt, bin kurz davor zusammen zu brechen. dann ruft die ärztin mich rein. sie fragt mich, wieso ich hier bin. ich fang an zu erzählen, dass er mich besucht hat in der klinik, dass er mit mir spazieren gehen wollte. dass wir in den wald gegangen sind. ab dann bekomme ich keinen ton mehr raus. sie fragt mich, was genau er mit mir gemacht hat, doch ich kann nicht drüber reden. sie untersucht mich, es tut unglaublich weh. meine titten sind aufgeschlitzt von dem dornenbusch, sowie meine hände und meine beine übersäht mit blauen flecken. es tut mir alles weh. ich fange an zu flennen. sie unterbricht die untersuchung, gibt mir ein rezept. bamm. wieder 20 euro für den scheiß bezahln, selbst wenn man da nichts für kann, unglaublich. wir sitzen wieder vor dem raum. ich starre wieder in der gegend herum, gebe ihr mein urin ab und warte. warte und warte.  eineinhalb stunden braucht sie für den bericht. dann um 21:50 ist sie endlich fertig und ich setze mich mit meiner betreuerin ins taxi wir fahren zur apotheke und dann zur klinik. als ich ankomme, werde ich von den anderen patienten überrannt. alle sehen unglaublich fertig aus, sind am flennen oder zittern vor aggressivität. ich frage, was hier los war. sie erzählen mir dass ein patitent auf zwei andere losgegangen ist und sie geschlagen hat. er ist schon abgeholt und noch eine wird auch gleich abgeholt von ihrer mom. alle sind total am ausrasten, die betreur haben keine kontrolle mehr über uns. ich bin geschockt, was alles passieren kann in 7 stunden. ich bin sowieso schon total fertig, da erzählt mir die diensthabende ärztin, dass sie jetzt meine mutter anruft und dass ich eine anzeige machen soll. ich bin am ende, klappe zusammen und dann wache ich morgens wieder auf, total verheult und sehe neben mir meine zimmernachbarin heulend sitzen, sie streichelt mein haar. sagt mir, dass ich nur einen albtraum hatte und dass alles wieder gut ist. 

... schön wär's.



03.12.2011

#235

ich sitze wieder auf diesem lila stuhl in ihrem sprechzimmer. sie bespricht mit mir meine 3 verhaltensanalysen der letzten woche. in allen geht es darum, dass ich zu viel an L. gedacht habe und deswegen druck bekommen habe. klar habe ich versucht skills zu machen. "ich war auf dem crosstrainer, habe peperkinbonbons gegessen und das mit dem eis und den gummibändern hab ich auch gemacht. mir hat nichts geholfen." sie schaut mich an und dann sagt sie es: "ich glaube wir müssen erstmal daran arbeiten, dass du das alles verarbeiten kannst und ich weiß schon wie wir anfangen" sie sagt eine kurze minute nichts und ich weiß genau, was sie will. "du warst noch nicht an ihrem grab, stimmts?" ich schüttel den tränen nahe meinen kopf. "das werden wir tun, ich will mit dir dahin fahren und ich will dass du bis zu unserem nächsten gespräch einen brief an sie schreibst, wenn du den brief fertig hast gibst du ihn ab und wenn es dir dann nicht gut geht, musst du bescheid sagen!" ich nicke. "heißt das ich bekomme dann sichtkontakt?" sie nickt. als ob. lasst mich einfach in ruhe, denke ich mir. kaum bin ich aus der tür raus fange ich an zu weinen. ich laufe die treppen nach unten. ich gehe nicht zum essen, gehe auf mein zimmer und schließe mich im bad ein. "ihr könnt mich alle mal, ich mach garnichts!" ich schreibe in mein tagebuch, dass ich das nicht machen werde, zu ihrem grab gehen, das ist alles viel zu früh. ich bin einfach noch nicht bereit dazu. brief schreiben, ok. zu ihr, nein. ich würde es nicht ertragen, vor der großen grünen fläche zu stehen, wo nichtmal ein kreuz ist, was mir sagen könnte, dass sie genau hier liegt. das würde mich nur nochmehr runterziehen. dann lege ich mich ins bett und schlafe den restlichen tag. ich will das alles nicht mehr ertragen. 



wenn ich jetzt zu deinem grab gehe, heißt es, dass ich versuche dich los zu lassen, es zu verkraften, aber ich will es nicht, ich liebe es, wie du mich jeden abend in meinen träumen besuchst, an mein bett kommst und bei mir bist. auch wenn es mir weh tut, und ich mir wehtue, das ist es mir wert, hauptsache du bist da. i said i'd never let you go and i never did.

side cut :)

mir gehts nicht gut. ich werde erst gaaanz bald wiederkommen. so in 2 monaten ca.
ich hoffe es geht euch gut & mädels ich vermisse euch üüüübelst <3 vergesst nie, dass ich euch liebe, auch wenn ich euch nicht viel gerade schreibe. :(